Energy-Drinks sind voll im Trend! Sie begegnen mir im Rahmen meiner Arbeit mit Jugendlichen und Familien aktuell fast täglich, da sie nicht nur ungesund sind, sondern auch Konfliktpotential bieten. Schulen verbieten diese beispielsweise komplett und verbannen sie unter Strafe vom Pausenhof. Doch was macht sie so unbeliebt?

Energy-Drinks enthalten mehrere Inhaltsstoffe, die sich negativ auf die Gesundheit auswirken können – insbesondere bei Kindern, Jugendlichen und empfindlichen Personen. Hier sind die wichtigsten problematischen Stoffe:

Koffein

    1. Wirkung: Koffein regt das Nervensystem an, steigert die Herzfrequenz und kann kurzfristig die Konzentration erhöhen.
    2. Negative Folgen: Schlafstörungen, Nervosität, Herzrasen, Bluthochdruck, Kopfschmerzen und bei übermäßigem Konsum sogar Angstzustände oder Herzrhythmusstörungen.
    3. Problem: Viele Energy-Drinks enthalten 80–200 mg Koffein pro Dose – das entspricht mehreren Tassen Kaffee. (Zum Beispiel empfiehlt die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), dass Kinder nicht mehr als 3 mg Koffein pro Kilogramm Körpergewicht täglich zu sich nehmen sollen)

Zucker 

    1. Wirkung: Liefert schnelle Energie, lässt den Blutzuckerspiegel aber ebenso schnell wieder sinken.
    2. Negative Folgen: Erhöht das Risiko für Übergewicht, Diabetes, Karies und kann zu Konzentrationsproblemen führen. Aber auch Stimmungsschwankungen sind Folgen eines stark schwankenden Blutzuckerspiegels.
    3. Problem: Viele Energy-Drinks enthalten bis zu 10 g Zucker pro 100 ml – das ist mehr als in manchen Softdrinks. Die Tagesdosis für Erwachsene – laut Empfehlung der WHO – liegt übrigens bei max. 50g.

Taurin

    1. Wirkung: Eine Aminosäure, die angeblich die Leistungsfähigkeit steigert.
    2. Negative Folgen: Wird oft in Kombination mit Koffein konsumiert, was die Wirkung von Koffein verstärken kann. Wissenschaftliche Beweise für positive Effekte fehlen.
    3. Problem: Hohe Dosen können den Blutdruck beeinflussen und in Kombination mit Koffein zu Herzproblemen führen.

Guarana

    1. Wirkung: Enthält ebenfalls Koffein, wirkt aber langsamer als reines Koffein.
    2. Negative Folgen: Verstärkt die Koffeinwirkung von Energy-Drinks, sodass Konsumenten unbemerkt noch größere Mengen Koffein aufnehmen.
    3. Problem: Die tatsächliche Koffeinmenge ist oft schwer zu berechnen, weil Guarana nicht immer als Koffeinquelle gekennzeichnet ist.

B-Vitamine

    1. Wirkung: Unterstützen den Energiestoffwechsel.
    2. Negative Folgen: In normalen Mengen ungefährlich, aber eine Überdosierung kann zu Hautrötungen, Magenproblemen oder Nervenschäden führen.
    3. Problem: Schmeckt man nicht und ist somit für den Konsumenten „nicht existent“. (Beispiele sind: B6, B12, Niacin)

Fazit: Energie-Drinks sind als Durstlöscher für Jugendliche völlig ungeeignet. Sie enthalten eine problematische Kombination aus Koffein, Zucker und stimulierenden Substanzen. Sie haben negative Auswirkungen auf das Nervensystem. Dies kann zu Unruhe, Angstzuständen und Schlafproblemen führen, was die Entwicklung und schulische Leistung beeinträchtigen können. Sie sind eine ernstzunehmende Belastung für Herz und Kreislauf. Studien zeigen, dass Energy-Drinks bei Kindern und Jugendlichen das Risiko für Herzrhythmusstörungen und Bluthochdruck erhöhen können. Zusätzlich bergen sie die Gefahr von Gewöhnung und Überkonsum. Heranwachsende könnten sich an den stimulierenden Effekt gewöhnen und vermehrt zu Energy-Drinks greifen, was das Risiko für eine Koffeinabhängigkeit erhöht.

Aus all diesen Gründen raten Gesundheitsexperten und Kinderärzte Jugendlichen dringend davon ab, Energy-Drinks zu konsumieren.